Schwanger! Und was wird aus uns?

Beziehungs-Knockout Kind?

Eine Schwangerschaft bringt für fast jedes Paar Veränderungen mit sich. Von Herausforderungen, Vorfreude, Zweifeln und Zwiespälten – und wie Sie als Paar damit umgehen sollten.

Die große Herausforderung

Sie wollen Aufmerksamkeit. Essen. Pflege. Sie wollen bespaßt werden. Rauben Paaren den Schlaf und meist auch den Sex. Freizeit und Hobbys sowieso. Und sie kosten mehrere Tausend Euro im Jahr. Kurz, Kinder sind eine ganz schöne Herausforderung. Umso wichtiger, dass Eltern als Paar eine feste Einheit bilden, einander Halt geben und auch Zeit für sich finden. Doch genau darin liegt oft ein Kernproblem.

Kleine Kinder warten nicht

Paare ohne Kinder sind es gewöhnt, sich Zeit für sich zu nehmen. Ein schreiendes, quengelndes, unruhiges Kind nimmt darauf keine Rücksicht. Es hat Hunger, Schmerzen, braucht Nähe oder Aufmerksamkeit. All das fordert es lautstark ein. Zeit, um Zweisamkeit zu genießen, bleibt da für junge Eltern nicht. Und: Sie können sich nicht mehr so einfach aus dem Weg gehen wie kinderlose Paare, wenn es einmal kriselt. Trotzdem – oder gerade deshalb – muss mehr denn je in die Partnerschaft investiert werden, wenn das Kind der Beziehung nicht den Knockout versetzen soll.

Kinder retten keine Beziehung

Noch schwieriger ist es bei Paaren, bei denen es vor der Geburt bereits gekriselt hat. Ein typisches Fehl-Denken ist häufig: „Ein Kind bringt uns als Paar wieder näher zusammen.“ Tatsächlich zeigen viele Studien aber, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Kinder retten keine Beziehungen. Wenn das Kind auf der Welt ist, empfinden nahezu vier von fünf Paaren die Folgejahre als sehr anstrengend und oft belastend für die Partnerschaft. Hohes Arbeitspensum, Stress mit der ungewohnten Situation oder immer weniger Zweisamkeit – nicht nur sexuelle – können zur Beziehungskrise führen.

Wie können Eltern ihrer Beziehung Gutes tun?

Womit also lässt sich gegensteuern? Das Wichtigste ist einmal mehr: Kommunikation! Als Paar müssen Sie auch in der weniger gewordenen Zeit miteinander sprechen. Lassen Sie den anderen an Ängsten, Wünschen und Hoffnungen teilhaben.

Auch wichtig: Wer übernimmt welche Aufgaben – nicht nur rund ums Kind, sondern auch beispielsweise im Haushalt? Und wie kann die gemeinsame Zukunft zu Dritt mittel- und langfristig aussehen? Schmieden Sie Pläne, setzen Sie Ziele. Und behalten Sie diese im Auge.

Ebenfalls essenziell

Geduld und Aufmerksamkeit. Verzeihen Sie Launen Ihres Partners, schenken Sie ihm oder ihr bei allem Stress auch einmal eine zärtliche Geste. Es kann auch helfen, die kleine Familie als Arbeitsprojekt zu sehen. Irgendwann kommen schließlich auch die Zeiten, in denen das Kind selbstständiger wird – und die Eltern sich als Paar wieder stärker einander zuwenden können.

War dieser Artikel hilfreich?

Veröffentlicht: 21.10.2021 - Aktualisiert: 27.03.2024