Stress im Griff

Effektive Wege, Stress zu meistern und zu reduzieren

Stressanfälligkeit: Wie Sie sich schützen und gelassen bleiben

In unserem hektischen Alltag sind wir ständig von Stressoren umgeben. Eine Studie der Carnegie Mellon University in Pittsburgh hat nun aufgezeigt, dass Stress nicht nur ein individuelles, sondern auch ein kollektives Phänomen ist, das sich innerhalb von Gruppen übertragen kann. Doch nicht jeder ist gleichermaßen anfällig für diese „Ansteckung“.

Die Dynamik der Stressübertragung

Die Forschung zeigt, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale uns empfänglicher für den Stress anderer machen können. Interessanterweise überträgt sich Stress besonders leicht in Gruppen, in denen das Stressniveau ähnlich hoch ist. Dies bedeutet, dass in einem Arbeitsumfeld, in dem viele Mitarbeiter hohen Stress empfinden, die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass auch Sie diesen Stress aufnehmen. Doch was macht einige von uns anfälliger für diesen Übertragungseffekt?

Drei Schlüsselmerkmale der Stressanfälligkeit

Die Studie identifiziert drei zentrale Eigenschaften, die bestimmen, wie anfällig eine Person für die Übernahme von Stress aus ihrer Umgebung ist:

  1. Emotionale Labilität: Personen, die emotional weniger stabil sind, tendieren dazu, Stress stärker zu empfinden.
  2. Mangelnde Zielstrebigkeit und Gewissenhaftigkeit: Wer weniger fokussiert und gewissenhaft agiert, ist anfälliger für äußere Stressfaktoren.
  3. Geringes Selbstwirksamkeitsempfinden: Menschen, die glauben, wenig Einfluss auf ihre Situation nehmen zu können, lassen sich leichter von der Stimmung ihres Umfelds beeinflussen.

Strategien für den Umgang mit Stress im beruflichen Umfeld

Im beruflichen Umfeld begegnen wir oft Stresssituationen, von denen wir uns nicht immer physisch distanzieren können. Doch mental stark zu bleiben, ist möglich, und es gibt praktische Wege hin zu mehr Gelassenheit im Umgang mit gestressten Kollegen.

  • Ein Schlüssel ist die Entwicklung autonomer Reaktionsweisen. Anstatt sich vom Stress anderer mitreißen zu lassen, ist es hilfreich, mit Mitgefühl zu reagieren und positiv zu motivieren. Indem wir positive Gegenkräfte schaffen und mit Freundlichkeit auf negative Emotionen reagieren, können wir deren Einfluss neutralisieren. Die mentale Widerstandsfähigkeit wird gestärkt, wenn wir uns auf positive Gedanken konzentrieren, die wie ein Schutzschild gegen Stress wirken.
  • Es ist wichtig, ein Helfersyndrom zu vermeiden und nicht in den Problemen anderer verloren zu gehen. Stattdessen sollte man eine gewisse Distanz wahren und sich daran erinnern, dass der Stress anderer nicht zwangsläufig der eigene ist. Durch Selbstbeobachtung können wir unsere eigenen Gefühle und Reaktionen besser verstehen und uns bewusst abgrenzen.
  • Eine sachliche und ruhige Kommunikation trägt dazu bei, angespannte Situationen zu deeskalieren. Positives Verhalten zu bestärken, sei es durch ein Lob oder ein Lächeln, kann eine erstaunliche Wirkung haben. Es ist ebenso wichtig, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren und unsere Aufmerksamkeit bewusst auf Menschen und Dinge zu richten, die uns Ruhe und Positivität vermitteln.

Das Bewusstsein für diese Strategien ermöglicht es uns, trotz den allgegenwärtigen Herausforderungen des Stresses, unsere Gelassenheit zu bewahren. Indem wir gezielt auf unser Wohlbefinden achten und uns von den stressigen Einflüssen unseres Umfelds distanzieren, stärken wir nicht nur unsere psychische Gesundheit, sondern fördern auch ein positiveres und produktiveres Arbeitsklima.

Warnsignale ernst nehmen: So erkennen Sie einen zu hohen Stresspegel

Ein Burnout kündigt sich oft schleichend an, doch viele erkennen die Warnzeichen zu spät. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, auf bestimmte Alarmzeichen zu achten, die auf einen zu hohen Stresspegel hinweisen können.

  1. Lebensfreude verlieren: Wenn Sie keine Energie mehr für Hobbys oder soziale Kontakte haben, könnte dies ein Zeichen sein, dass der Stress überhandnimmt.
  2. Kreativität blockiert: Dauerhaftes Grübeln und ein Mangel an neuen Ideen können auf zu viel Stress im Alltag hinweisen.
  3. Essgewohnheiten ändern sich: Das regelmäßige Auslassen von Mahlzeiten deutet darauf hin, dass Sie im Notfallmodus arbeiten.
  4. Pausen werden vernachlässigt: Nonstop-Arbeit ohne Erholungspausen belastet Körper und Geist enorm.
  5. Erholung fehlt: Wenn das Wochenende nicht zur Entspannung reicht, ist das ein klares Zeichen für Überlastung.
  6. Vergesslichkeit steigt: Ein überlastetes Gehirn kann zu häufigen Gedächtnislücken führen.
  7. Prioritäten setzen fällt schwer: Die Unfähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, deutet auf mentale Erschöpfung hin.
  8. Beziehungsprobleme: Gereiztheit und mangelndes Einfühlungsvermögen können die Beziehung belasten.
  9. Desinteresse: Ein Verlust an Interesse für bisherige Leidenschaften kann ein Warnsignal sein.
  10. Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen sind oft stressbedingt.

Nein zum Stress

Achten Sie auf diese Zeichen und handeln Sie rechtzeitig, um einem Burnout vorzubeugen. Gegensteuern können Sie, indem Sie lernen, Grenzen zu setzen und auch mal Nein zu sagen. Lassen Sie sich vom Stress anderer nicht anstecken, sondern treten Sie dann bewusst einen Schritt zurück. Nehmen Sie sich Bedenkzeit für Anfragen und kommunizieren Sie klar und bestimmt. Ein gesundes Nein zu überfordernden Bitten kann Sie vor Überlastung schützen und Ihre psychische Gesundheit bewahren.

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Veröffentlicht: 14.03.2024 - Aktualisiert: 27.03.2024