Was ist der EQ?
Kann man emotional intelligent sein?
Wie kommt es, dass auch hochintelligente Menschen immer einmal wieder nicht erfolgreich im Job oder Leben sind? Die Antwort darauf könnte im sogenannten „emotionalen Quotient“, EQ, liegen. Was er ist, woran man ihn erkennt und ob er sich erlernen lässt, verraten wir hier.
IQ und EQ – was ist der Unterschied?
Der Intelligenzquotient, kurz IQ, bezeichnet das intellektuelle Leistungsvermögen. Er ist damit ein Messwert für die Intelligenz eines Menschen. Der emotionale Quotient, kurz EQ genannt, bezeichnet hingegen die Fähigkeit, eigene Gefühle und die anderer zu identifizieren, wahrzunehmen und zu verstehen. Vor allem im Beruf sind sogenannte Soft Skills, die der EQ ermöglicht, oft mindestens genauso wichtig wie die Hard Skills, also das reine Fachwissen.
Woher kommt der Begriff?
Schon vor rund 100 Jahren wurde die Idee der emotionalen Intelligenz geboren. Damals hieß sie noch „soziale Intelligenz“. Den Begriff der emotionalen Intelligenz machte der US-Psychologe Daniel Goleman Mitte der 1990er durch einen Bestseller salonfähig. Golemann nennt den EQ „die Fähigkeit, unsere eigenen Gefühle und die der anderen zu erkennen, uns selbst zu motivieren und gut mit Emotionen in uns selbst und in unseren Beziehungen umzugehen“.
Woran erkennt man emotionale Intelligenz?
Personen mit hoher emotionaler Intelligenz zeichnen sich unter anderem durch folgende Eigenschaften aus.
5 Eigenschaften emotional intelligenter Menschen
1. Selbstwahrnehmung
Die Person kann sich selbst und ihre Gefühle verstehen. Und sie weiß um deren Wirkung auf ihre Umgebung.
2. Selbstregulierung
Die Person kann auf negative Stimmungen oder Impulse kontrolliert reagieren.
3. Empathie
Das ist die Gabe, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können. Das wiederum erlaubt es, angemessen auf Situationen zu reagieren. Die empathische Person kann damit möglichen Konflikten vorbeugen. Weiterhin ist Empathie die Fähigkeit, soziale Kontakte aufbauen zu können, also Freundschaften zu schließen oder zu netzwerken.
4. Motivation
Der Mensch kann sich selbst anspornen. Auch wenn Dinge anders laufen als geplant, schafft er es, sich zu motivieren. Damit hat er eine höhere Frustrationstoleranz als andere.
5. Kommunikationsfähigkeit
Emotional intelligente Personen können gut zuhören, aber auch eigene Botschaften klar und deutlich kommunizieren.
Die Schattenseite der emotionalen Intelligenz
Emotional intelligente Menschen können normalerweise zu einem besseren Verständnis ihrer Mitmenschen untereinander beitragen und eine angenehme Atmosphäre am Arbeitsplatz schaffen. Aber: Manche Menschen instrumentalisieren ihre emotionale Intelligenz, um andere auszunutzen, zu manipulieren und sich Vorteile zu verschaffen. Etwa, indem sie Meinungen in ihrem Sinn beeinflussen. Das kann so weit gehen, dass sie andere öffentlich bloßstellen, um selbst in einem besseren Licht dazustehen.
Lässt sich emotionale Intelligenz lernen?
Ja … aber nur bis zu einem gewissen Grad. Die Grundlagen zum EQ haben wir von Geburt an in uns. Andere Eigenschaften lassen sich üben und lernen. Selbstbewusstsein zum Beispiel, aber auch aktiv zuzuhören oder die eigenen Emotionen zu kontrollieren. Auch die Selbstreflexion und das Bewusstsein über das eigene Sein lässt sich erlernen. Dazu gibt es beispielsweise aktuelle Podcasts und Bücher, die anhand von Erklärungen und Übungen aufzeigen, wie man EQ lernen kann.
Wer gerne in Fachliteratur schmökert, kann dies zu diesem Thema ausgiebig tun. Oder, um es mit dem US-Amerikanischen Unternehmer Warren Edward Buffett zu sagen:
Die mit Abstand beste Investition, die man tätigen kann, ist die in sich selbst!
Veröffentlicht: 08.06.2022 - Aktualisiert: 05.07.2024